Der Oberharz gehört Ende des 18. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Erzrevieren Europas. Die Hälfte des in Deutschland geförderten Silbers kommt aus Clausthal und Umgebung. Um den Bergbau weiter zu entwickeln, soll die Ausbildung verbessert werden. Ab 1775 werden jährlich 24 junge Berg- und Hüttenleute über Natur, Steine, Erden und Erze belehrt. Zwei Nachmittage pro Woche drücken sie die Schulbank.
Am 21. November 1810 erscheint das ministerielle Reglement für die „Bergschule der Harzdivision zu Clausthal“, von Jérôme Bonaparte nach dem Vorbild der École des Mines gegründet. Vorausgesetzt werden eine höhere Schulbildung und ein Mindestalter von 16 Jahren. Die Ausbildungsstätte bekommt einen Etat und Räumlichkeiten. Erster Leiter wird von 1811 bis 1853 der an der Universität Marburg habilitierte Christian Zimmermann. Ostern 1811 beginnt mit 56 Schülern der Unterricht.
Am 21. November 1810 erscheint das ministerielle Reglement für die „Bergschule der Harzdivision zu Clausthal“, von Jérôme Bonaparte nach dem Vorbild der École des Mines gegründet. Vorausgesetzt werden eine höhere Schulbildung und ein Mindestalter von 16 Jahren. Die Ausbildungsstätte bekommt einen Etat und Räumlichkeiten. Erster Leiter wird von 1811 bis 1853 der an der Universität Marburg habilitierte Christian Zimmermann. Ostern 1811 beginnt mit 56 Schülern der Unterricht.
Professoren: | 5 |
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Studierende: | 56 |
davon weiblich: | 0 |
davon ausländisch: | 0 |
Hochschuletat: | 700 Tahler |
Studierende zu Professoren: | 11 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 11.757 |
Studierende zu Bevölkerung: | 0,5% |
Bisher hängen die Lasten im Bergbau an Eisenketten und Hanfseilen. Immer wieder brechen die Ketten und reißen die Seile. Dann erfindet Oberbergrat Julius Albert das erste Drahtseil der Weltgeschichte. Es hat einen Durchmesser von 18 Millimetern und besteht aus drei Litzen zu je vier Drähten. Am 23. Juli 1834 im 484 Meter tiefen Schacht der Grube Caroline erprobt, arbeitet es zur vollsten Zufriedenheit seines Erfinders.
Unter Adolph Roemer als Leiter (1853 bis 1867) gelingt der Ausbau der Bergschule zur wissenschaftlichen Hochschule. Seit 1859 dauert die Ausbildung vier Jahre, 24 bis 28 Wochenstunden müssen die „Studiosie“ lernen, dazu kommt die Praxis im Bergwerk und in der Hütte. In Roemers Amtszeit fällt 1864 die Aufwertung der Einrichtung zur international anerkannten „Königlichen Bergakademie“. 1882 stiften ihm ehemalige Studierende in Clausthal ein Denkmal.
Unter Adolph Roemer als Leiter (1853 bis 1867) gelingt der Ausbau der Bergschule zur wissenschaftlichen Hochschule. Seit 1859 dauert die Ausbildung vier Jahre, 24 bis 28 Wochenstunden müssen die „Studiosie“ lernen, dazu kommt die Praxis im Bergwerk und in der Hütte. In Roemers Amtszeit fällt 1864 die Aufwertung der Einrichtung zur international anerkannten „Königlichen Bergakademie“. 1882 stiften ihm ehemalige Studierende in Clausthal ein Denkmal.
Professoren: | 12 |
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Studierende: | 32 |
davon weiblich: | 0 |
davon ausländisch: | 0 |
Hochschuletat: | 7.000 Taler |
Studierende zu Professoren: | 3 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 14.080 |
Studierende zu Bevölkerung: | 0,2% |
Mit dem Ausbildungsniveau steigt der Raumbedarf der Königlichen Bergakademie. Nach 20-jährigem Ringen um einen Neubau beginnen 1903 unter Gustav Köhler als Akademiedirektor die Bauarbeiten für ein neues Akademiegebäude. Der Kostenrahmen für Errichtung und Ausstattung beträgt 352.000 Mark. 1907 wird das repräsentativ gestaltete Hauptgebäude gegenüber der Marktkirche eingeweiht.
Mit dem Übergang von der Direktorats- in eine Rektoratsverfassung löst sich die Bergakademie aus der Abhängigkeit des Clausthaler Oberbergamtes. Wie an wissenschaftlichen Hochschulen üblich wählen die Professoren nun aus ihrer Mitte einen Rektor, der für zwei Jahre die Leitung übernimmt. Die erste Wahl fällt 1919 auf Willi Bruhns. In diesem Jahr immatrikulieren sich zudem erstmals fünf Frauen an der Bergakademie.
Mit dem Übergang von der Direktorats- in eine Rektoratsverfassung löst sich die Bergakademie aus der Abhängigkeit des Clausthaler Oberbergamtes. Wie an wissenschaftlichen Hochschulen üblich wählen die Professoren nun aus ihrer Mitte einen Rektor, der für zwei Jahre die Leitung übernimmt. Die erste Wahl fällt 1919 auf Willi Bruhns. In diesem Jahr immatrikulieren sich zudem erstmals fünf Frauen an der Bergakademie.
Nach dem Übergang zur Normalverfassung einer wissenschaftlichen Hochschule erhält die Bergakademie Clausthal ab 1920 auch die Berechtigung zur Promotion. Zuvor ist die Promotion nur in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Berlin möglich gewesen. Das Ringen um diese Rechte hat ein Vierteljahrhundert gedauert. Der Titel Diplom-Ingenieur wird schon seit 1903 in Clausthal verliehen, seit 1908 besteht das Habilitationsrecht.
„Einmal Clausthaler, immer Clausthaler“.
In diesem Spruch offenbart sich die tiefe Verbundenheit, die Absolventinnen und Absolventen zu ihrer Bergakademie empfinden. Aus diesem besonderen Gefühl heraus gründen Ehemalige 1921 den Verein von Freunden, der der Bergakademie in der schwierigen Zeit nach dem 1. Weltkrieg helfen wird. 2018 zählt das Netzwerk 1650 Mitglieder und unterstützt die Universität immer wieder, wenn die Landesgelder nicht ausreichen.
Als Bergakademie und später als Technische Universität pflegt die Clausthaler Hochschule immer exzellente Beziehungen zur Industrie. Um ihre Wertschätzung dafür zu zeigen, schenken Unternehmen der Bergakademie das Aula-Gebäude, bestehend aus Kuppelsaal und Plenum. Eingeweiht wird das architektonische Kleinod 1927. Es ist der wissenschaftlich-kulturelle Mittelpunkt der Universität.
Als Bergakademie und später als Technische Universität pflegt die Clausthaler Hochschule immer exzellente Beziehungen zur Industrie. Um ihre Wertschätzung dafür zu zeigen, schenken Unternehmen der Bergakademie das Aula-Gebäude, bestehend aus Kuppelsaal und Plenum. Eingeweiht wird das architektonische Kleinod 1927. Es ist der wissenschaftlich-kulturelle Mittelpunkt der Universität.
Nach Kriegsende werden die Professoren und Beschäftigten entlassen und die Bergakademie geschlossen. Der personelle Wiederaufbau beginnt im Jahr 1946 durch drei politisch unbelastete Professoren hohen wissenschaftlichen Ansehens. Sie bringen den Lehrbetrieb im Sommersemester 1946 wieder in Gang. 200 Studierende werden durch die britische Besatzungsmacht zugelassen.
Professoren: | 17 |
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Studierende: | 200 |
davon weiblich: | 5 |
davon ausländisch: | 0 |
Hochschuletat: | 727.900 RM |
Studierende zu Professoren: | 12 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 15.786 |
Studierende zu Bevölkerung: | 1,2% |
Am 23. November 1963 wird die Universitätsbibliothek als erstes Gebäude auf dem damals neuen Campus Feldgrabengebiet eröffnet. Zuvor hat der 1957 gegründete Wissenschaftsrat empfohlen, die alte Bergakademie zu einer fortschrittlichen Technischen Hochschule auszubauen. Im Feldgrabengebiet kommt es zu einem Bauboom, zahlreiche neue Institutsgebäude entstehen.
Am 23. November 1963 wird die Universitätsbibliothek als erstes Gebäude auf dem damals neuen Campus Feldgrabengebiet eröffnet. Zuvor hat der 1957 gegründete Wissenschaftsrat empfohlen, die alte Bergakademie zu einer fortschrittlichen Technischen Hochschule auszubauen. Im Feldgrabengebiet kommt es zu einem Bauboom, zahlreiche neue Institutsgebäude entstehen.
Zu Zeiten der Bergakademie studierten die jungen Männer Bergbau und Hüttenwesen. Auf Empfehlung des Wissenschaftsrates wird in den 1960er-Jahren damit begonnen, neue Studiengänge wie Mathematik, Physik, Chemie, Maschinenbau und Verfahrenstechnik einzuführen. Dies führt 1964 zunächst zur Bezeichnung Technische Hochschule und 1968 zur Gründung der Technischen Universität Clausthal.
Professoren: | 64 |
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Studierende: | 1.264 |
davon weiblich: | 44 |
davon ausländisch: | 381 |
Hochschuletat: | 13.477.100 DM |
Studierende zu Professoren: | 20 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 16.468 |
Studierende zu Bevölkerung: | 7.7% |
An der TU Clausthal wird erstmals eine Professorin ernannt.
Dr. Gudrun Schmidt-Naake wird Universitätsprofessorin für Technische Chemie.
Professorinnen und Professoren: | 73 |
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Studierende: | 2.865 |
davon weiblich: | 692 |
davon ausländisch: | 1.009 |
Hochschuletat: | 79.807.300 € |
Studierende zu Professoren: | 39 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 15.075 |
Studierende zu Bevölkerung: | 19,0% |
Professorinnen und Professoren: | 73 |
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Studierende: | 2.865 |
davon weiblich: | 692 |
davon ausländisch: | 1.009 |
Hochschuletat: | 79.807.300 € |
Studierende zu Professoren: | 39 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 15.075 |
Studierende zu Bevölkerung: | 19,0% |
Die Märkte werden globaler, die Aufgaben komplexer. Zunehmend organisiert sich die Wissenschaft disziplinübergreifend. An der TU Clausthal führt dies zum Aufbau von interdisziplinären, industrienahen Forschungszentren. Energie, Material und Simulation sind die Themen, die in diesen Zentren in den Fokus rücken. Die Umwelttechnik, Bohrtechnik (Drilling) und die Digitalisierung sind hinzugekommen.
Die Märkte werden globaler, die Aufgaben komplexer. Zunehmend organisiert sich die Wissenschaft disziplinübergreifend. An der TU Clausthal führt dies zum Aufbau von interdisziplinären, industrienahen Forschungszentren. Energie, Material und Simulation sind die Themen, die in diesen Zentren in den Fokus rücken. Die Umwelttechnik, Bohrtechnik (Drilling) und die Digitalisierung sind hinzugekommen.
Studieren kurz nach der Wiedervereinigung mehr als 4000 junge Menschen in Clausthal, geht die Zahl zur Jahrtausendwende auf 2400 zurück. Ein modernisiertes Studienangebot, Marketingaktivitäten und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen führen dazu, dass die Studierendenzahl wieder stetig steigt. Im Wintersemester 2015/16 wird der höchste Stand in der mehr als 240-jährigen Geschichte des Clausthaler Hochschulwesens erreicht: 4963.
Nach einer Begutachtung durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN) wird das Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC), bis dato eine eigenständige Landeseinrichtung, im Juli 2017 als Forschungszentrum in die TU Clausthal integriert.
Die rund 80 Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Professorinnen und Professoren: | 81 |
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Studierende: | 4.460 |
davon weiblich: | 1.121 |
davon ausländisch: | 1.396 |
Hochschuletat: | 64.169.000 € |
Studierende zu Professoren: | 55 |
Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld: | 15.550 |
Studierende zu Bevölkerung: | 28.7% |
Seit mehr als 240 Jahren werden im Oberharz junge Menschen aus der ganzen Welt auf dem Gebiet von Rohstoffen und Ressourcen ausgebildet. Der Clausthaler Naturcampus gilt als einer der schönsten in ganz Norddeutschland. Die innovative Technische Universität ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor und größte Arbeitgeberin im Westharz.
Seit mehr als 240 Jahren werden im Oberharz junge Menschen aus der ganzen Welt auf dem Gebiet von Rohstoffen und Ressourcen ausgebildet. Der Clausthaler Naturcampus gilt als einer der schönsten in ganz Norddeutschland. Die innovative Technische Universität ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor und größte Arbeitgeberin im Westharz.
Die Aula Academica ist ein Wahrzeichen der TU Clausthal. Auf die Außensanierung in 2017/18 folgen Umbauarbeiten und Renovierungen im Innern. Der Grundriss der Aula mit Kuppelsaal und Plenum geht zurück auf den Architekten Leopold Rother (1894 bis 1978). Nach dessen Plänen war das Gebäude errichtet und 1927 eingeweiht worden.
Die Erdbevölkerung überschreitet die Schwelle von acht Milliarden Menschen. Gleichzeitig steigt der Verbrauch an Rohstoffen, Energie, Wasser und Flächen. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken und Ressourcen zu sparen, ist ein Umdenken erforderlich. Die lineare Wirtschaftsweise muss in eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft transformiert werden. Deshalb bildet die Circular Economy das übergreifende thematische Dach der TU Clausthal. Sie umfasst die klassische Kreislaufwirtschaft, die erneuerbaren Energien und die digitale Steuerung des Gesamtsystems.